Kindergetränke: zuviel Zucker
Dass Zucker den Zähnen schadet, weiß inzwischen ein Großteil der Bevölkerung. Bakterien in den Zahnbelägen nehmen den Zucker auf und scheiden Säure aus, der den Zahnschmelz auflöst. Sind die Zähne perfekt gepflegt, ist nur wenig Zahnbelag vorhanden und damit das Risiko von Zahnschmelzschäden reduziert. Allerdings ist es zumal bei Kindern, die sich gegen Mundpflege wehren, kaum zu schaffen, wirklich plaquefreie Zähne zu erreichen. Insofern macht es Sinn, an der anderen Seite des Karies-Risikos zu arbeiten: wenig bis keinen Zucker aufzunehmen. Das ist allerdings nicht so einfach, stellte kürzlich die Verbraucherorganisation „foodwatch“ fest: In einer Marktstudie an über 130 entsprechenden Produkten fand man heraus, dass über 85 Prozent aller für Kinder angebotene Getränke mehr als 5 Gramm Zucker je 100 Milliliter enthielten, das bedeutet: mehr als anderthalb Stück Würfelzucker auf nicht einmal 2 Eierbecher Flüssigkeit. Untersucht wurden Limonaden, Fruchtgetränke, Energy-Drinks und andere Getränke. Trinkpäckchen, die bei Kindern und manchen Eltern besonders beliebt sind, zeigen einen besonders hohen Zuckergehalt. Während in manchen Ländern bereits über eine Art „Zuckersteuer“ bei Kindergetränken/Kinderlebensmitteln nachgedacht oder diese bereits umgesetzt wird, beispielsweise in Großbritannien, denken andere Länder über ein entsprechendes Gesetz noch nach. Markttests in Ländern mit Zuckersteuer oder vergleichbaren Maßnahmen zeigen, dass der Zuckerkonsum erheblich zurück ging. Eltern und Betreuer von Kindern müssen aber nicht auf Gesetze warten, sondern können eigeninitiativ für die Zahn-/Gesundheit ihrer Kinder sorgen, indem sie gezuckerte Lebensmittel gar nicht erst kaufen und dafür zu Mineralwasser, erfrischenden selbst aufgebrühten Kräutertees oder zuckerfreiem Instant-Getränkepulver für selbstgemachte Limonaden greifen.
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