Parodontitis-Behandlung: Pflaster im Test
Die Zahnbett-Entzündung „Parodontitis“, die nicht nur zu Zahnverlust führen kann, sondern auch in vielfältiger und riskanter Weise die Allgemeingesundheit belastet, wird in der Regel in einem Zusammenspiel aus verschiedenen Therapiemaßnahmen behandelt: Dabei geht es einerseits darum, die schädlichen Bakterien zu entfernen und den betroffenen Bereich von allen Belägen und Keimbelastungen zu reinigen – und andererseits die Bakterien durch antibakterielle Medikamente in den Griff zu bekommen und an weiterem Wachstum zu hindern. Eine große Rolle spielen hierbei Antibiotika. Da viele Menschen inzwischen resistent geworden sind und auf bisher bekannte Antibiotika nicht mehr ansprechen, suchen Wissenschaftler nach neuen Wirkstoffen und neuen Produkten. Hier ist eine Wissenschaftlergruppe an einer Universität in Kalifornien einen spannenden Schritt weitergekommen: Sie entdeckten einen neuen antibiotisch wirkenden Stoff, der nicht nur die Bakterien vor Ort bekämpft, sondern sogar das Immunsystem anregt, selbst anti-entzündliche Stoffe an die Infektionsstelle zu senden. Das neu entwickelte Produkt bleibt in Form eines Mikronadelpflasters bis zur Selbstauflösung an den Parodontitis-Stellen im Mund und sondert in dieser Zeit schmerzfrei die Wirkstoffe ab. Nach weiteren Prüfungen des Verfahrens steht bei überzeugenden Ergebnissen die Entwicklung entsprechender Produkte an, die die bisherige Parodontitis-Behandlung um ein neues Verfahren erweitern könnte.
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